Weihnachten ist Schlemmerzeit. Auch der Hund wird gerne verwöhnt. Aber gut gemeint ist nicht immer gut für das Tier. Einfache Regeln und im Bedarfsfall eine schnelle Medikation sind gerade für diese Tage hilfreich und machen es zu einem Fest für alle.
Alle Jahre wieder, wenn sich das Zuhause und der Speisetisch von seiner schönsten Seite zeigen, verändert sich auch für das vierbeinige Familienmitglied sein gewohntes Umfeld. Was der Mensch genießt, kann für den Hund herausfordernd, sogar gefährlich werden. Ein festlich geschmückter Baum, brennende Kerzen und glänzendes Lametta sind besonders interessant für Hunde, um untersucht, beleckt oder zerkaut zu werden. Sie sollten daher niemals ohne Aufsicht alleine mit der Weihnachts-Dekoration gelassen werden. Idealerweise werden nur Schmuckartikel aus Naturmaterialien, wie Holz oder Stroh genutzt. So wird das Risiko für plötzliche Verdauungsprobleme, die bis zum lebensbedrohlichen Darmverschluss reichen können, deutlich reduziert. Als Familienmitglied macht im Übrigen auch der Weihnachtsstress vor dem Hund nicht halt. Denn ein nervöses Herrchen oder Frauchen oder lange Autofahrten können zu nervös- bzw. stressbedingtem Durchfall beim Hund führen.
Weihnachtsfüllung für den Hundenapf
Diese Speisen gehören nicht in den Napf:
- Schokolade
- Nüsse
- Rosinen oder Weintrauben
- Weihnachtsbraten
- sehr fettiges oder stark gewürztes Essen
Das Weihnachtsmenü und ein gut verträglicher Speisezettel für Hunde haben häufig nicht viel gemeinsam. So ist manchem Hundebesitzer nicht bewusst, dass der sorgsam vorbereitete Festtagsbraten oder die Edelschokolade aus medizinischer Sicht „Fütterungsfehler“ sind und damit für den Hund teilweise ausgesprochen gefährlich sein können. Schokolade enthält Theobromin und führt beim Hund häufig zu Erbrechen und Durchfall, bei hohen Mengen aber auch zu Krampfanfällen, die tödlich enden können. Die „Weihnachts-Klassiker“, Nüsse und Rosinen, sind für Hunde tabu, da sie zu fettreich und aufgrund des enthaltenen Phosphors schädlich sind. Rosinen können bei Hunden genau wie Weintrauben zu Durchfall, Erbrechen und sogar Nierenversagen führen. Auch das Herzstück des Festes, der Weihnachtsbraten, hat nichts im Hundenapf zu suchen. Die häufige Gabe salzreicher sowie stark und scharf gewürzter Lebensmittel bringt die Verdauung des Hundes aus dem Gleichgewicht. Die Folge: Durchfall.
Und wenn es doch zum Durchfall kommt?
Fütterungsbedingter, akuter Durchfall ist in den meisten Fällen eher unkompliziert und beeinträchtigt das Allgemeinbefinden des Hundes nicht. In der Regel genügt hier als Therapie ein Fastentag und eine anschließende Magen-Darm-Diät mit entsprechender Schonkost über einige Tage. Abgesehen von einer Magen-Darm-Diät ist bei Durchfällen aller Art das Füttern von speziellen, Diät-Ergänzungsfuttermitteln (z. B. Canikur® Pro) sinnvoll, die mehrere physiologische Prinzipien kombinieren.
Wichtig ist die Gabe eines Probiotikums, d. h. eines natürlichen Bestandteils der gesunden Darmflora eines Hundes. Dieses gilt als wichtiger Grundstein für ein funktionierendes Immunsystem im Darm, sowie eine intakte Darmbarriere und unterstützt die normalen Verdauungsvorgänge.
Die zweite wichtige Säule ist ein Präbiotikum, das das Wachstum des Probiotikums unterstützt.
Der dritte Bestandteil ist ein Adsorbens, das als Schleimhautschutz dient, gleichzeitig aber auch schädliche Abbauprodukte, Bakterien und Toxine „aufsaugt“. Insgesamt wird so der Wasserverlust über den Kot vermindert und die Normalisierung der Darmtätigkeit gefördert.
Tritt dies nach 2 – 3 Tagen nicht ein, sollte unbedingt ein*e Tierärzt*in aufgesucht werden. Dies gilt nicht bei wässrigem oder blutigem Durchfall oder einem schlechten Allgemeinbefinden des Hundes. Hier sollte sofort medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden.
Gesund durch die Festtage
Als gesunde Festtags-Leckerchen für den Hund eignen sich kleine Mengen an Obst, z. B. Äpfel oder Mandarinen, aber auch Gemüsesorten wie Karotten oder Zucchini. Aber nicht nur diese gesunden und natürlichen Nahrungsmittel wirken sich positiv auf das Verdauungssystem des Hundes aus, sondern auch Weihnachtsspaziergänge, die dem Hund – aber auch der ganzen Familie – wohltuende und ausgleichende Bewegung an der frischen Luft verschaffen. Und letztlich sollte man nicht nur sich selbst, sondern auch dem Hund immer wieder Ruhephasen gönnen, um die Weihnachtszeit zu etwas Besonderem werden zu lassen.