Tipps für die Grillsaison mit Hund
Oder was ihr Liebling besser nicht fressen sollte
Heißes Fett tropft zischend auf die glühende Holzkohle und feine Röstaromen durchziehen die laue Luft – die Grillzeit in Deutschland beginnt. Das Grillbesteck wird gezückt und Bratwürste oder marinierte Steaks auf die Roste geworfen.
Die lecker duftende Grillware übt auch auf Hunde einen magischen Reiz aus, denn ihre Nase ist wesentlich empfindlicher ist als die des Menschen. Mit „nur“ fünf Millionen Riechzellen erfasst der Mensch die Düfte, die ihn umgeben. Je nach Rasse haben Hunde bis zu 220 Millionen zu bieten. Für Hunde wird der Grillabend deshalb schnell zur reinsten Geruchsorgie. Mit kurzen Atemzügen bis zu 300 Mal in der Minute werden die Riechzellen ständig mit neuen Geruchspartikeln versorgt. Wer kann dieser geballten Verführung schon widerstehen?
Hundehalter sollten jedoch sehr genau darauf achten, dass sich die Tiere nicht an der Grillware „vergreifen“. Auch falsch gemeinte Tierliebe ist fehl am Platze. Auge in Auge mit dem Steak erwecken die vierbeinigen Hausgenossen zwar häufig den Eindruck, sie stünden kurz vor dem Hungertod. Doch darauf sollte man nicht hereinfallen. Grillfleisch gehört definitiv in keinen Hundemagen. Es ist meist sehr stark gewürzt. Die leckere Marinade ist schlecht für das tierische Verdauungssystem. Auch Knochenreste bergen ein großes Risiko und können zu Verletzungen im Hundemagen führen. Schlimmstenfalls können Knochensplitter die Darmwand durchstoßen und Futterpartikel in die Bauchhöhle gelangen. Die Folge sind schwerwiegende Entzündungen des Bauchraums.
Gerne wird beim Grillen ein Fässchen Bier angestochen. Der Zapfhahn tropft, beim Einschenken geht etwas daneben, oder es bleiben zwischenzeitlich halbvolle Gläser unbeobachtet. So mancher Hund kann auch hier nicht widerstehen. Trunkenheit aber ist für den Hund eine einzige Qual. Und selbstverständlich sind auch fette Salate oder süße Nachspeisen für den Hund tabu.
Tierärzte berichten davon, dass besonders nach schönen Wochenenden gehäuft Tiere mit massivem Erbrechen, Durchfällen und Verstopfungen in den Praxen vorgestellt werden – die unerfreuliche Folge beschwingter Grillabende unter Freunden. Diesen „Katzenjammer“ von Hunden kann man sich und seinem Haustier ersparen, wenn man den Hund von der vermeintlich köstlichen Zwischenmahlzeit fernhält.
Modifiziert nach: Bundesverband für Tiergesundheit e.V.